Das Zeichen des Jona - Predigt in der Osternacht 2025

Das Zeichen des Jona - Predigt in der Osternacht 2025

Das Zeichen des Jona - Predigt in der Osternacht 2025

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Das Zeichen des Jona - Predigt in der Osternacht 2025

Liebe Janka, liebe Frida, lieber Felix,

Eure Taufe heute soll ein Zeichen sein. Dafür, dass Gott nicht nur eine Sache der Erwachsenen ist, die sie wichtig finden und euch nahebringen möchten oder etwas für besonders Gläubige oder Berufschristen. Sondern etwas für euch. Du bist gemeint. Du bist angesprochen nicht vom Pastor oder der Kirche oder erden Eltern, sondern von Gott selbst. So wie euch der Vers angesprochen hat, den ihr euch ausgesucht habt als Taufspruch. Der hat euer Herz berührt, da hat Gott dich berührt. Heute dazu Zeichen, die ihr seht und spürt. Ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet, Wasser kühl und nass, eine Kerze in der Hand mit tanzender Flamme. Für dich.

 Jesus wurde einmal aufgefordert: Gib uns ein Zeichen, dass du von Gott bist. Das du Gottes Macht in dir hast. Das kann ich verstehen. Man wünscht sich doch manchmal, dass Gott sich ganz klar zeigt, so dass kein Zweifel bleibt und alles ist klar für immer. Was haben sich die Frager wohl vorgestellt, was Jesus tun soll? Wasser in Wein verwandeln? Auf dem Wasser gehen? Einen Sturm stillen?

Das soll sich ja alles zugetragen haben. Wenn, waren es aber Wunder  und ein Wunder ist die Ausnahme, das geschieht normalerweise nicht. Sonst wäre es kein Wunder. Aber hier verweigert Jesus das Wunder. Ich bin doch kein Zirkuspferd, das für euch Kunststücke macht. Und ihr hebt dann den Daumen oder senkt ihn. Das ist kein Respekt vor Gottes Macht. Also, sagt Jesus hart: Ihr werdet kein Zeichen bekommenen. Außer das Zeichen des Jona.

Vielleicht kennt ihr Jona aus der Kinderbibel. Die Fragen kannten die Geschichte bestimmt. Jona fährt auf einem Schiff übers Meer, ein furchtbarer Sturm kommt auf, Jona fällt ins Meer. Aber er wird gerettet: Ein riesiger Walfisch kommt angeschwommen und verschluckt ihn. Drei Tage bleibt Jona im Bauch des Fisches, dann spuckt er ihn aus an Land. Er ist gerettet.  

Drei Tage war Jesus im Grab, dann war das Grab leer. Jesus war auferstanden von den Toten. Auferstehung. Das ist das Zeichen, das seine Frager bekommen werden, das sagt er voraus.

Auferstehung von den Toten - das wäre doch ein großes Zeichen. Mitten in der Nacht, vor dem Grab sind Scheinwerfer aufgebaut, eine Menschenmenge und die Weltpresse warten, CNN und Al Jazeera berichten live. Um Mitternacht ertönt die Posaune, der Stein rollt weg und Jesus kommt heraus triumphal. Alle Welt kann es sehen. Nachher geht Jesus mit der Familie und den Jüngerinnen zum Osterfrühstück und sie lassen die Korken knallen.

Aber so war es nicht Ostern. Da war ein leeres Grab, nur 2,3 Freundien udn Freunde Jesu, Engel im Dämmerlicht. Zwielictge Gestalten, eine fragwürdige Botschaft, kaum zu glauben: Er lebt. Ihr werdet ihn sehen. Jesus ist nicht zurückgekehrt in unsere Welt. Er gehört jetzt zur jenseitigen Welt Gottes. Aber die ist nicht weit weg, sie ist mitten unter uns.

Dann hat er selbstm Jesus sich gezeigt, kurze flüchtige Begegnungen waren das: Beim Abendmahl in Emmaus, am Seeufer am Morgen, im Saal hinter den ängstlich verschlossenen Türen. Ein Hauch nur eine Ahnung, viele bezweifelten hinterher was da geschehen war.

Der christliche Glaube ist nüchtern und realistisch. Wunder sind die Ausnahme. Ein anderes Zeichen werdet auch ihr nicht bekommen, liebe Täuflinge. Eine Ahnung, flüchtig, da ist einer der mir zur Seite steht. Manchmal deutlicher, manchmal muss man es einfach glauben gegen alle Anschein, manchma muss man über das Wasser gehen, obwohl es unmöglich ist.

Ihr werdet kein deutlicheres Zeichen bekommen. Außer das Zeichen des Jona sagt Jesus.

Das Zeichen des Jona, liebe Täuflinge, das werdet ihr bekommen, sehr handfest, weil jeder Mensch es bekommt früher oder später im Leben. Ihr werdet in Krisen kommen, wenn euer Lebensschiff in schwere Wasser kommt, in Sturm. Wo Du Schiffbruch erleidet und das Wasser über deinem Kopf zusammenschläg. Wo du nach Luft schnappst. Wo nichts mehr ist, wie es war. Vielleicht habt ihr so etwas auch schon einmal erlebt.  

Drei Tage war Jesu im Grab. Drei Tage war Jona im Bauch des Fisches. Da war es kalt, nass, einsam, eklig. Er hatte Angst. Wusste nicht, wohin die Reise geht und ob er das Licht noch einmal sehen wurde.  Er konnte es nicht wissen, aber der Wal war sein Rettungsboot, von Gott geschickt, und schon längst unterwegs zum Land. Zum neuen Ufer.

Es kommt der Tag,  am dem du aufs Land geworfen wirst, die Morgensonne deine Haut wärmt und durch die geschlossenen Augen scheint. Du bist gerettet. Dann ist noch lange nicht alles gut. Du fühlst dich wie ausgespuckt. Musst dich mühsam aufrappeln, das Gehen wieder lernen. Es ist ein weiter Weg vom Strand in die Stadt. Aber das ist deine Auferstehung, das Zeichen des Jona. 

 Vielleicht musst du dir auch ein paar ehrliche Fragen stellen. Wie bin in diesen Sturm geraten? Warum habe ich so Schiffbruch erlitten?  Wo bin ich falsch abgebogen, bin ich aufs falsche  Schiff gestiegen, odt habe den Kompassverloren?

Jona ist weggelaufen vor einer Aufgabe, die Gott ihm gestellt hatte. Und dann ließ Gott ihn hart vor die Wand fahren. Gottes Nähe ist nicht kuschelig. Jona hat es auf die harte Tour gelernt und dann einen anderen Weg  eingeschlagen.

Aber das ist auch Taufe, das Zeichen des Jona. Wasser. Das Alte abwaschen, neu anfangen. Gott gibt dir die Chance dazu neu. Und einer begleitet dich dabei. 

Zum Glück gibt es immer Menschen am Strand, die nach dir Auscshau halten. Hoffen und warten, bis du auftauchst. Und dir aufhelfen. Engel von Gott geschickt. Helfer deiner Auferstehung. Und einer steht dir zur Seite, unsichtbar und treu.

Die Taufe ist das Zeichen: Er ist da. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

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